10.000 Jahre lang war er eingesperrt. Verurteilt von seinem eigenen Bruder wegen seiner Überzeugungen im Kampf gegen die dämonische Legion. Doch die Legion kehrt zurück und erneut muss er den Kampf aufnehmen. Lest unsere Rezension zum offiziellen Roman des aktuellen World of Warcraft-Addons „Legion“.
Illidan, Dämonenjäger, selbst zum Dämon geworden, Diener der Legion und gleichzeitig ihr vielleicht größter Gegner. Habt ihr Euch gefragt, was aus ihm wurde nachdem er in der Scherbenwelt ankam? Was passierte nachdem er den schwarzen Tempel eroberte? Und woher kommen eigentlich diese Dämonenjäger die plötzlich in Blizzards MMORPG World of Warcraft spielbar sind? All dies erfahrt ihr in Blizzard Entertainments neuestem Buch „Illidan“.
Worum geht es?
Der Roman erzählt die Geschichte von Illidan, Maiev seiner ehemaligen Bewacherin und nun Jägerin, Akama einem Diener Illidans der sich im geheimen gegen ihn stellt und Vandal einem von Illidan ausgebildeten Dämonenjäger.
Nach 10.000 Jahren Gefangenschaft wird Illidan befreit um erneut gegen die dämonische Legion zu kämpfen. Mit seiner Hilfe können die Dämonen schließlich besiegt werden, doch seine Machtgier verleiten ihn dazu sich selbst in einen Dämon zu verwandeln und scheinbar in den Dienst der Legion zu treten.
Aus Angst vor der Rache des Dämonenfürsten Kil’Jaeden, da er dessen Aufträge nicht ausführen konnte, zieht Illidan mit seinen Verbündeten in die Scherbenwelt und erobert dort den Schwarzen Tempel. Mit Hilfe des dort gefangenen genommen Magtheridon und dessen Bluts erschafft er eine Armee aus Höllenorcs die ihm bei seinen weiteren Plänen helfen soll.
Gleichzeitig versucht Maiev seine Wächterin im Gefängnis ihn erneut gefangen zu nehmen oder zu töten. Dazu zieht sie über die Scherbenwelt, verübt Attacken aus dem Hinterhalt auf Illidans Truppen und versucht Verbündete unter den Bewohnern der Scherbenwelt, den Draenei, zu finden.
Maeiv steht auch in Verbindung zu Akama, einem Draenei, der sich Arthas in der Hoffnung anschloss, dass dieser nach der Eroberung des schwarzen Tempels von den Dämonen den Tempel den Draenei zurückgibt, da er ihr größtes Heiligtum ist. Da Illidan sich immer wieder weigert dies zu tun kehrt er sich von ihm ab und verbündet sich mit Maeiv der dessen zögerliche Art allerdings zuwider ist.
Der dritte Handlungsstrang handelt von Vandal, einem Nachtelf der Rache an der Legion nehmen will, weil diese bei ihrem Angriff seine Familie tötete. Vandal kann in den Tempel eindringen und wird dort zum Dämonenjäger ausgebildet. Kämpfer die selbst einen Dämon in sich tragen und seine Kraft nutzen.
Illidans Plan ist mit der Hilfe seiner Dämonenjäger die Heimatplaneten der Legion anzugreifen und die Dämonen dort endgültig zu besiegen. Doch ihm läuft die Zeit davon. Horde und Allianz drängen in die Scherbenwelt und wollen ihn ein für alle Mal unschädlich machen. Wird er es trotzdem schaffen oder wird Maiev ihn vorher töten können. Und warum hat man eigentlich noch nie zuvor in den Spielen etwas von Illidans Dämonenjägern gehört?
Auf jeden Fall ein besseres Buch als „Arthas“
Wie schon damals in Christie Goldens Buch „Arthas“ ist eine der bekanntesten World of Warcraft Figuren Hauptperson in diesem Roman. Man verfolgt die Ereignisse die nach der „Krieg der Ahnen“-Reihe passierten aus Illidans Sicht. Warcraft 3 Spielern werden dabei die einzelnen Stationen des Romans bekannt vorkommen. Konnte man sie doch schon dort in den einzelnen Missionen erleben. Trotzdem ist der Roman keine Nacherzählung der einzelnen Missionen, sondern gestrafft, wenn es drauf ankommt und glänzt vor allem durch die Beschreibung der innerlichen Beweggründe der Hauptpersonen.
Vor allem Illidans Antrieb die Legion zu vernichten dem er alles andere unterwirft und alles andere unterordnet egal wie viele Opfer es kostet wird gut dargestellt. Selbst der vermeintlich Böse hat in seinem Wahn ein hehres Ziel. Ihm Gegenüber steht Maiev, die ihrer Jagd nach Illidan ihm in fast nichts nachsteht. Nur die erneute Gefangennahme oder der Tod Illidans zählen für sie, wofür sie auch mehr als bereit ist ihr eigenes Leben zu geben.
Leider muss man sagen, dass sich das Buch recht zieht und es will zunächst auch keine rechte Spannung aufkommen. Die Kapitelüberschriften „Vier Jahre vor dem Fall“, „Drei Monate vor dem Fall“ helfen dabei die Erzählung zeitlich einzuordnen, jedoch ist nicht klar, wessen „Fall“ damit eigentlich gemeint ist. Man kann es sich zwar denken, aber trotzdem wirkt dies eher wie ein verzweifelter Versuch Spannung aufzubauen, vor allem, da wenn im Abstand von 2 Kapiteln 1 Monat vergangen ist, im Kapitel allerdings Wochen vergangen sind in denen etwas gemacht wurde, die Leser sich fragen können ob das wirklich von der Zeit her passt.
Fahrt nimmt das Buch erst gegen Ende auf. Illidan steht vor seinem größten Sieg und gleichzeitig vor seiner größten Niederlage. Maiev trachtet nach seinem Leben und die Armeen der Draenei, der Allianz und Horde stehen vor seinem Tempel. Auf den letzten Seiten erfolgt dann meiner Meinung nach das Highlight des Buchs: Die Beschreibung des Kampfs der Helden gegen Illidan. Spieler die dies vor Jahren in World of Warcraft selbst gespielt haben werden den Kampf sofort wiedererkennen und genauso stellt man ihn sich auch vor.
Die einzige Information die man wahrscheinlich nur im Buch erfährt ist die über Illidans Schicksal die man in einer Naaru-Vision sieht und die auch erklären würde wie Illidan überleben konnte um im aktuellen World of Warcraft Addon „Legion“ erneut aufzutreten. Diese soll hier aber nicht gespoilert werden.
Die Übersetzung von Tobias Toneguzzo ist soweit gelungen. Über die allgemeinen Mängel des Buches kann er aber auch nicht hinwegtäuschen. Zum Glück sind nervende „Namedropping“ Passagen eher selten. Viele Dialoge wurden nahezu 1:1 aus den Spielen übernommen wodurch man die Detailverliebtheit des Romans bemerkt. Leider sind bei der Übersetzung ein paar Fehler aufgetreten, die vor allem Fans stören könnten. So wurde gerade Illidans Spruch „You are not prepared“ der in den Spielen mit „Ihr wisst nicht was euch erwartet“ übersetzt wurde im Buch zum eher langweiligen „Ihr seid nicht vorbereitet“.
Fazit
Alles in allem ist „World of Warcraft – Illidan“ ein solider bis durchschnittlicher Roman der seine Fans nicht enttäuschen wird. Wer allerdings noch nie etwas von World of Warcraft gehört hat sollte von diesem Buch vorerst die Finger lassen und vielleicht zu einem der Vorgänger wie der „Krieg der Ahnen“-Reihe greifen.
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Buchinformationen
Autor | William King |
Titel | World of Warcraft: Illidan |
Originaltitel | World of Warcraft: Illidan |
Seiten | 400 |
Übersetzung durch | Tobias Toneguzzo |
Datum der Erstveröffentlichung | Juli 2016 |
Verlag | Panini Books |
Genre | Fantasy |
ISBN-13 | 978-3-8332-3265-7 |
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