Als ich das Vorwort von Alfred Hitchcock las war ich etwas verwirrt. Ich meine nicht die typische Vorstellung der drei Detektive, sondern den Hinweis, dass alle Gegebenheiten und Personen verändert wurden, um die realen Beteiligten zu schützen. Alfred Hitchcock gibt noch den omynösen Hinweis, dass aus einer Firma und ihrem Geschäftsführer hier der Staatspräsident eines fiktiven Kleinstaats wurde. Dies ist auch nachvollziehbar, wird doch das dunkle Geheimnis des Präsidenten detailliert entschlüsselt und die drei Fragezeichen verpflichten sich Stillschweigen zu bewahren. Wie widersinnig wäre es da, das ganze dann in einem Buch zu veröffentlichen. Insofern also ein netter Schachzug um die Fälle der drei Fragezeichen für den Leser glaubhafter zu machen.
Was mir allerdings an der ganzen Sache komisch vorkommt ist, dass im Fall der silbernen Spinne die Übersetzerin Leonore Puschert scheinbar völlig ohne Not in ihrer Übersetzung den genau umgekehrten Weg gegangen ist. Wie schon in der Rezension zur silbernen Spinne geschrieben spielt das amerikanische Original in einem fiktiven europäischen Staat und die drei Fragezeichen helfen dem designierten Staatsoberhaupt. In der deutschen Übersetzung reisen Justus, Bob und Peter nach Texas und führen die Ermittlungen für dem kommenden Geschäftsführer eines Großkonzerns.
Der Fall der silbernen Spinne wurde zwar zeitlich vor dem des Zauberspiegels geschrieben und in Amerika veröffentlicht. In Deutschland erschien er allerdings erst deutlich später und nach dem des Zauberspiegels. Inwiefern Leonore Puschert die Geschichte dennoch kannte ist wohl nicht mehr herauszufinden, aber die Parallele ist schon sehr auffällig.
Seis drum, jedenfalls ist der Fall des Zauberspiegels einer der Fälle die ich nicht mehr richtig im Gedächtnis hatte. Vor allem die Auflösung hatte ich völlig anders in Erinnerung und dachte es gehe um im Spiegel versteckte Juwelen. So kann man sich irren, aber es macht das Buch nicht schlechter. Die gruselige Grundstimmung rund um den Zauberspiegel ist in dem Buch nämlich gut getroffen. Als Justus der Geistererscheinung persönlich auf den Grund geht zieht ein Gewitter auf und liefert die passende Hintergrundstimmung für den ersten kleinen Showdown. Auch ist durchs ganze Buch eine eher gedämpfte Grundstimmung zu spüren, die durch viele kleine Details ausgedrückt wird.
Das Ende kann zwar nicht zu 100% mit dem Rest mithalten und die Auflösung des ganzen Falls ist etwas runtergerattert, aber alles in allem ist es ein nettes Abenteuer für die drei Detektive bei dem mir vor allem die Figur des Brotverkäufers gut gefallen hat.
Übrigens: Da ich nicht ganz glauben konnte, dass es solche fahrenden Brotverkäufer gegeben hat habe ich etwas nachgeforscht und das hier gefunden. Wieder etwas gelernt.
Schön ist übrigens, dass Peter hier mal wieder ein paar Gelegenheiten hat sich etwas auszeichnen zu können. Es wird ja sonst leider öfter etwas still um ihn und er verkommt zum schmückenden Beiwerk während Justus den Fall löst und Bob recherchiert..
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Autor | M. V. Carey |
Titel | Die drei ??? und der Zauberspiegel |
Originaltitel | The Secret of the Haunted Mirror |
Seiten | 151 |
Übersetzung durch | Leonore Puschert |
Datum der Erstveröffentlichung | 1977 |
Verlag | Franckh Kosmos Verlag |
Genre | Jugendbuch, Krimi, Detektivgeschichte |
ISBN-13 | 978-3-440-14062-8 |
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Herkunft | Bücherei |
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